Fahrradschuhe, weil ich gerne mit Kickpedalen fahre + ein Paar Sportschuhe
Regenjacke, dreimal benutzt
keine Regenhose, habe ich nicht vermisst
Badehose + Handtuch
Schlafsack, einmal benutzt im Homestay
2 Reiseführer (Papier) - besser als eBook
Dollar - €€ als Bargeld zum Tauschen genügt. Außerdem gibt es ausreichend ATMs, auch in ländlichen Gegenden
eSims sind praktisch und können schon zu Hause besorgt werden. Aber: In Vietnam, Laos und Kambodscha sind mobile Daten viel günstiger zu bekommen mit einer herkömmlichen SimCard. Ich habe für 10 € 120 GB (8 GB täglich) bekommen, 5G, Laufzeit 4 Wochen. Absolut keine Chance, das zu verbrauchen.
Der Empfang ist fast überall gut; nur punktuell funktioniert das nicht. Insgesamt besser als in Deutschland.
Für Deutsche ist in Vietnam kein Visum erforderlich, wenn der Aufenthalt nicht länger als 6 Wochen dauert. Die Visa für Kambodscha und Laos gibt es als Visa-on-arrive an der Grenze. Für Kambodscha soll der geplante Aufenthalt vorab online mitgeteilt werden. Darauf weist das Auswärtige Amt hin. Bei Einreise über Land geht das aber nicht, weil im elektronischen Verfahren nur die internationalen Flughäfen als Einreiseort aufgezählt sind. An der Grenze hat aber auch niemand danach gefragt.
Das funktioniert wie gewohnt nur in größeren Orten und Touristen-hotspots. Auf dem Land sind viele Unterkünfte, guest houses allenfalls telefonisch erreichbar, was nicht wirklich hilft, wenn man sich nur eine SimCard mit Datenvolumen zulegt. Es geht aber auch so gut - einfach hinfahren, es findet sich immer ein Zimmer.
Wenn überhaupt, dann funktioniert das nur bei Überlandbussen. Regionale Busse sind nicht online buchbar. Auch Fahrpläne sind schwer online zu finden. Ein wenig findet sich in den GoogleMaps Rezensionen der Busbahnhöfe; das ist sehr hilfreich.
Es scheint mir das beste, vor Ort hinzugehen und mit den Leuten zu sprechen. Es findet sich immer eine Lösung. Fahrräder können gegen Aufpreis meist mitgenommen werden. Ich habe das einmal auf einer kürzeren Strecke (Minibus) und einmal überregional genutzt. Das Fahrrad kommt auf`s Dach.
Dazu habe ich mich von meiner Hausärztin beraten lassen. Neben den üblichen Impfungen hat sie mir Malaria-Prophylaxe-Tabletten mitgegeben, eine Wundsalbe mit Antibiotika und ich habe natürlich Pflaster pp. mitgenommen. Bei Magenverstimmungen war ihre Empfehlung, viel zu trinken.
Außerdem hatte ich ein Mückenspray und ein Moskitonetz dabei.
Die medizinische Versorgung ist in allen drei Ländern auf dem Land eher rudimentär (Ambulanzen). Die größeren Städte bieten Kliniken. Wenn es komplizierter wird, geht es in der Regel nach Thailand, das eine sehr gute Versorgung bietet. Daher habe ich eine entsprechende Versicherung für den Rücktransport nach Deutschland und eine private Erstversorgung vor Ort abgeschlossen.
... so habe ich mein Fahrrad gepackt und war zufrieden damit.
Das Fahrrad musste ich in einen Karton verstauen, um es als Gepäck aufgeben zu können. Bei Vietnam Airlines wird das auf das aufzugebende Gepäck angerechnet, sodaß kein zusätzliches Gepäck bestellt werden muss. Allerdings bleibt dann nur noch das Handgepäck für den Rest. Mir hat das gereicht.
Schwieriger war es die vorgegeben Aussenmaße einzuhalten von 203 cm. Bei mir wurden es 73 cm hoch x 103 cm breit x 25 cm tief (= 201 cm).
Tipp dazu: Höhe und Breite so wenig wie möglich, damit das Paket nicht zu flach wird. Ist es zu flach, passen Rahmen und Räder nur schwer nebeneinander in den Karton.
Nach 11 Stunden Flug komme ich morgens in Ho-Chi-Minh-Stadt etwas übermüdet an, leider ohne mein Fahrrad. Der Kontrast zu Frankfurt ist schon gewaltig: über 30 Grad, feuchtwarm, Menschenmassen, ein Strom von Rollern und Essen, das ich nicht kenne.
Aber abends setze ich mich auf einen "Grab"-Motorroller hintendrauf, stürze mich ins Getümmel und merke - ist gar nicht so schlimm dieser Verkehr.
Am nächsten Morgen kommt mein Fahrrad und mittags sitze ich dann tatsächlich auf dem Rad und laase mich von einem Strom von Motorrollern aus Saigon raus aufs Land tragen.
Am folgenden Tag finde ich mich inmitten von Reisfelder wieder. So hatte ich mir das vorgestellt.
Nach zwei Übernachtungen erreiche ich bereits die Grenze zu Kambodscha. Die Einreise verläuft problemlos. Innerhalb einer halben Stunde habe ich mein Visum und auf dem Weg zur ersten Staion in Kambodscha besorge ich mir eine neue SimCard.
An die feuchte Hitze gewöhne ich mich und freue mich, am 5. Tag den Mekong zu erreichen.
Meine Ernährungsweise muss ich anpassen. Europäisches Frühstück gibt es auf den Dörfern nicht. Also fahre ich morgens ein bis zwei Stunden und frühstücke dann Reis mit Fleich und Gemüse oder Suppe.
Die Dörfer ziehen an mir vorüber. Immer wieder überholen mich Jungs und Mädels auf Rollern, grüßen und lachen. Kinder rufen vom Straßenrand aus "hello". In den Ortschaften und Städten am Mekong ist ein wenig mehr los und ich kann abends auf den Night Market gehen, ins Restaurant oder bekomme morgens einen Kaffee.
Am 27.02 erreiche ich Stung Treng. Das ist der letzte Ort vor der Grenze zu Laos.
Auch der Grenzübertritt nach Laos funktioniert reibungslos. Danach wird die Strecke einsam.
Mit einer "Fähre", also einem Holzkahn setze ich auf eine Mekonginsel über. Das lohnt sich wirklich. Die Insel Don Khon wie auch die folgenden sind wunderschön, teils touristisch gut erschlossen, teils völlig unberührt.
Champasak ist ein netter Ort mit ein wenig Tourismus auf der anderen Mekongseite, von dem aus ich die hinduistische Tempelanlage Vat Phou der Khmer besuche.
Weiter den Mekong rauf starte ich in Pakxong einen Loop in die Hochebene; es geht 50 km bergauf bis auf 1.650 Meter.
Für ein paar Tage ließe es sich gut aushalten in Tad Lo. Aber ich will weiter Richtung Norden.
Wahrscheinlich hätte eine Pause mir gutgetan. Erst in Savannakhet, zurück am Mekong lege ich einen Tag Pause ein und erhole mich im - empfehlenswerten "Pilgrim`s Kitchen Inn".
Manche finden die Strecke nach Norden wenig attraktiv. Aber ein Abstecher auf die Nebenstrassenzeigt, dass es auch hier landschaftlich wunderschön ist. Verschiedene Plantagen, Bambuswälder und Reisfelder, dazwischen kleine Dörfer.
Bei Thaket startet der gleichnamige Loop. Auf einer Hochebene zweigen immer wieder Wege ab zu Höhlen, Aussichtspunkten oder Wasserfällen.
Der Loop ist gut besucht (aber weit entfernt von überfüllt) von Backpackern, die sich dafür ein paar Tage einen Roller mieten.
Für Vientiane habe ich zwei volle Tage und nutze die Zeit, um mich zu auszuruhen, zum Frisör zu gehen und um Informationen zur weiteren Fahrt zu beschaffen. Am Busbahnhof erfahre ich, dass die überregionalen Busse Fahrräder mitnehmen.
In Vientiane gefallen mir neben einigen Tempeln/Museen die night markets und die gute Auswahl an Restaurants. Es wirkt alles geschäftig, aber nicht hektisch.
Aus Vientiane heraus geht es durch eine Ebene, aber nach 50 km wird es hügelig. Die Strecke hinter Vang Vieng -hier ist viel los - ist wunderschön. Den härtesten Teil durch die Berge skippe ich, indem ich ein Stück mit dem Minibus fahre. Daran muss man sich gewöhnen: keine Infos zu den Bussen im Netz - einfach hingehen und dann klappt es schon.
Luang Prabang ist unbedingt eine Reise wert. Ich habe ein gemütliches Hotel im Kolonialstil neben einer der zahlreichen buddhistischen Tempelanlagen und dem Night Market.
Für die letzte Etappe reicht die Zeit nicht mehr. Also nehme ich den Sleeper Bus bis zur vietnamesischen Grenze und steige in Nam Khan Border frühmorgens ausund steige wieder aufs Rad. Die Strassen in Laos waren bis zur Grenze katastrophal. Ab hier fährt es sich wieder gut.
Von Vietnam lerne ich ganz verschiedene Seiten kennen. Wunderschöner Landschaften in den Bergen mit unglaublich freundlichen Menschen. Eine Übernachtung im HomeStay bei einer vietnamesischen Familie war ein berührendes Erlebnis. Gemeinsames Abendesssen mit Schwägerin und Kindern, Besuch bei den Nachbarn, Gang durchs Dorf und ein paar Dosen Bier haben wir auch zusammen geleert.
In Nim Binh wurde es dann sehr touristisch, in der Annäherung an Hanoi industriell und Hanoi mit 5,6 Mio. Einwohnern empfängt mich mit Smog, viel Verkehr und Trubel.
Nichts davon sollte man auslassen.